Wirksamkeit


Was ist der zugrundeliegende Wirkmechanismus, also warum wirkt MAKS® bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen? Die zentrale Hypothese zur Erklärung der Wirksamkeit von MAKS® lässt sich unter dem Schlagwort „Normalität der Anregung“ oder „Normalitätsprinzip“ zusammenfassen.
Damit ist folgendes gemeint: Die ideale Umgebung, um den Erhalt von Fähigkeiten zu fördern, ist deshalb multimodal, weil damit eine normale Alltagsbeanspruchung wiederhergestellt wird. Eine normale Alltagsbeanspruchung wiederum ist die, die alle menschlichen Fähigkeiten am umfassendsten beansprucht und damit trainiert. Mit kognitiven und (senso)motorischen Anforderungen, psychomotorischen Anforderungen, dem Üben von Fähigkeiten („skills“) und Kulturtechniken, dem Nachgehen von Alltagsaktivitäten sowie dem Nutzen von Kommunikation und sozialer Interaktion wird eine ausgewogene und umfassende Beanspruchung der vielfältigen kognitiv-psychischen Fähigkeiten des Menschen (Erleben, Denken, Wahrnehmen und Verhalten) erreicht.

Wirksamkeitsnachweis im stationären Bereich (Forschungsprojekt „MAKS“ — Projektleiter: Prof. Dr. Elmar Gräßel)

MAKS® wurde untersucht in einer randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie im stationären Bereich (Pflegeheim), d.h. in einer Studie mit einer MAKS®-Gruppe und einer Vergleichsgruppe ohne MAKS-Therapie® („kontrolliert“), wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Zufall auf beide Gruppen verteilt wurden („randomisiert“). Es resultierte ein signifikanter (nicht durch Zufallseffekte erklärbarer) Therapieeffekt mit praktischer Bedeutung: Stabilisierung der alltagspraktischen und kognitiven Fähigkeiten für den Therapiezeitraum von 12 Monaten. In der Vergleichsgruppe ohne die MAKS-Therapie® ließen die Fähigkeiten nach. Der Unterschied war für Menschen mit leichter oder mittelschwerer Demenz zu beobachten. Außerdem war die Therapie für den Nachbeobachtungszeitraum von 10 Monaten nachhaltig.
Die detaillierten Ergebnisse hierzu finden Sie hier.

Wirksamkeitsnachweis im ambulanten Bereich (Forschungsprojekt „DeTaMAKS“ — Projektleiter: Prof. Dr. Elmar Gräßel & Priv.-Doz. Dr. Katharina Luttenberger)

Im Rahmen des Forschungsprojekts „DeTaMAKS“ (Demenz – Tagespflege – MAKS) wurde die bereits in Pflegeheimen untersuchte multimodale, nicht-medikamentöse MAKS-Therapie® auf die Verwendung im ambulanten Bereich (Tagespflegen) angepasst und überprüft. Die MAKS-Therapie® wurde durch eine telefonische Angehörigen-Kurzintervention ergänzt. Diese hatte das Ziel, das Selbstmanagement der pflegenden Angehörigen bezüglich Stressverarbeitung und belastenden Verhaltensweisen des Menschen mit Demenz zu verbessern. Durch die Kombination von MAKS-Therapie® in der Tagespflege und telefonischer Angehörigen-Kurzintervention soll außerdem die Vereinbarkeit von häuslicher Pflege und Erwerbstätigkeit des pflegenden Angehörigen gefördert werden und somit eine Verzögerung des Heimübertritts und eine Kostenersparnis im Gesundheitswesen erzielt werden.

Die ersten Ergebnisse für den 6-monatigen Therapiezeitraum zeigen, dass die weiterentwickelte MAKS-Therapie® auch bei zuhause lebenden Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen die alltagspraktischen und kognitiven Fähigkeiten stabilisiert, während sie in der Kontrollgruppe ohne MAKS im Durchschnitt weiter nachließen. Dieser Effekt war bereits bei Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung festzustellen – ebenso wie für Menschen mit mittelschwerer Demenz. Die Wirkung stellte sich unabhängig davon ein, an wie vielen Tagen pro Woche die Tagespflege besucht wurde. Ein regelmäßiger Besuch war jedoch Voraussetzung. Dabei erhielten die Personen der Kontrollgruppe das in der jeweiligen Tagespflege übliche Angebot. Nur die Tagespflege-Einrichtungen der Interventionsgruppe waren in den ersten sechs Monaten MAKS-geschult.
Außerdem war zu beobachten, dass die sogenannten nicht-kognitiven Symptome (Unruhezustände, Aggressivität, Schlafstörungen, etc.) unter dem Einfluss der MAKS-Therapie® tendenziell weniger wurden im Vergleich zur gleichbleibenden Symptomatik in der Kontrollgruppe.
Die detaillierten Ergebnisse hierzu finden Sie hier.